Dienstag, 3. April 2012

Polizeieinsatz im Stadion, wo liegt die Grenze?



Unmittelbar vor dem Spiel Begegnung des TSV 1860 gegen Hansa Rostock (0:1) kam es dann im Umfeld der Allianz Arena wiederum zu einer Schlägerei, bei der etwa 50 Personen involviert waren. Hierbei wurden 9 Gast- und 6 Heimultras festgenommen, der Rest verschwand in alle Himmelsrichtungen. Während des Spiels wurden schließlich 22 Angehörige der Münchner Ultra-Gruppierung Cosa Nostra in ihrem Block von USK-Kräften vorläufig festgenommen, vier von Ihnen stehen unter dem dringendem Tatverdacht des Landfriedensbruches. - TZ-Online

Bei diesem Bericht stellt sich einem die Frage, wann geht ein Polizeieinsatz im Stadion zu weit? Hier wurde eine komplette Fangruppe während des Spiels in der Kurve wie Schwerkriminelle behandelt und abgeführt. Die Polizei marschierte mit einer übertriebenen Anzahl an gepanzerten Beamten in die Kurve und kassierte 22 Leute ein. Doch davon stehen lediglich vier Personen unter dem Tatverdacht des Landfriedensbruchs (wohlgemerkt kein schwerwiegendes Verbrechen, wie beispielsweise Körperverletzung). Der Polizeieinsatz mit fast zwei Dutzend Festnahmen steht folglich in keinem Verhältnis zu den eigentlichen Tatvorwürfen. Doch von einer Rechtfertigung seitens der Einsatzleitung keine Spur. Muss bald die halbe Kurve darum fürchten, festgenommen zu werden, weil sie hinter einer bestimmen Zaunfahne steht? Wie sehr lässt es sich der Verein gefallen, dass eindeutig und auch bewusst Unschuldige des Spieles beraubt werden? Dieser Einsatz war definitiv nicht hinnehmbar! Als Reaktion darauf beendeten große Teile der Kurve den Support an diesem Tag, ein Solidarisierungseffekt der anderen Löwenfans setzte ein.

Nicht erst seit gestern sind die Einsatzmaßnahmen der Münchner Polizei äußerst umstritten (siehe Amateur-Derby 2007 oder die Prügelattacke gegen Fürther Fans). Hier sollten die Strukturen hinterfragt werden, wie es in unregelmäßgen Abständen immer wieder zu solch grenzüberschreitenden Einsätzen seitens der Staatsgewalt kommen kann!

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