Mittwoch, 15. August 2012

Personalisierte Tickets, die Zukunft im deutschen Fußball?!

Beim Auswärtsspiel gegen Dresden wurden die Löwenfans mit dem neusten vermeintlichen Allheilmittel der DFL, den personalisierten Eintrittskarten, konfrontiert. Wegen einiger Delikte der Vorsaison war dies neben einer Zuschauerreduktion Sanktion der DFL an den Verein Dynamo Dresden. Nun drängt sich die Frage auf, was sollen personalisierte Tickets bewirken und wie lief das ganze in Dresden ab?

Karten für den Löwenblock wurden ausschließlich an Dauerkartenbesitzer, Mitglieder und Fanclubs vertrieben. Löwenfans mussten zum Kauf der Karten in Dresden ihren Personalausweis zeigen, daraufhin bekamen sie eine Karte, Fanclubs konnten irgendwelche Namen angeben, woraufhin sie ihre Karten bekamen. Der Verkauf der Karten lief bis Samstag, also keine Chance für Kurzentschlossene. Am Eingang in Dresden musste man schließlich irgendeine Karte, sei es Personalausweis oder Bankkarte, vorzeigen um eingelassen zu werden. Diese Dokumente wurden aber mit nichts abgeglichen, wie denn auch, die Karten waren (zum Glück) namenlos. Aus diesem Grund gab es auch eine Vielzahl von Spruchbändern in beiden Fanblocks. Die Giasinga Buam hielten zum Einlauf ein Banner mit der Aufschrift "Wir alle sind Max Mustermann" und einige Spruchblasen hoch. Eine Anspielung auf den unnötigen Datensammelwahn, der keinerlei Effekt mit sich bringt.

Andernorts sollen durch personalisierte Tickets bekannte Straftäter aus den Stadien verbannt werden. Der Effekt ist aber und wäre auch in Deutschland, dass mehr Gelegenheitsbesucher Fußballspielen fernbleiben, denn eine solche Maßnahme schreckt nicht nur bekannte Straftäter, sondern eben auch jeden anderen Stadionbesucher ab. Am Beispiel Dresden erkennt man dies sehr gut, denn weder Dresden noch 1860 verkauften ihr begrenztes Kontingent vollständig. Sollte die Zukunft sein, dass jeder Platz in einem Stadion personalisiert ist, dann wäre dies ein erheblicher Mehraufwand für die Vereine, doch was steht dem Effekt von weniger Zuschauern, absoluter Schikane und Mehraufwand gegenüber? Nicht viel, allein die Praxis in Dresden zeigt, was für eine Farce diese Ticketpersonalisierung darstellt! Es darf mit Recht angenommen werden, dass der einzige Effekt dieser Personalisierung Abschreckung wäre, denn die Kameraüberwachung in den Stadion ist weit genug fortgeschritten um Straftäter auch ohne einen Namen auf der Eintrittskarte zu identifizieren. 

Als Fazit dieser Maßnahme in Dresden bleibt zu sagen: Sie hat hoffentlich keine Zukunft im deutschen Fußball!



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