Freitag, 17. Februar 2012

Kürzungen des Etats der 2. Mannschaft




Im Zuge der drohenden Insolvenz sprach man letztes Jahr immer wieder vom Prunkstück Nachwuchsarbeit, das man auf keinen Fall verlieren wolle. Umso mehr verwundert es, dass der Rotstift genau hier angesetzt werden soll und zwar in radikaler Weise. 1,1 Millionen Einsparpotential wurden plötzlich gefunden, so geisterte es durch die Medien. Nun ist die Katze wohl aus dem Sack, der Etat der 2. Mannschaft des TSV 1860 wird radikal gekürzt. Ein gravierender Einschnitt, der auch noch hochgelobt wird. Eine U20-Mannschaft heißt es, soll die U23 ersetzen. Die Konkurrenzfähigkeit dieser U20 in der 4. höchsten Spielklasse darf bezweifelt werden. Sollte sie absteigen, ist der Unterschied zur 1. Mannschaft riesig und der Anreiz in der 2. Mannschaft von 1860 zu spielen, wohl für viele junge Spieler nicht mehr gegeben. Auch, dass man mit geringerem Etat die Spieler nicht so gut bezahlen kann wie die Konkurrenz, ist nicht gerade förderlich. Als Spitze der Jugendarbeit kommt der 2. Mannschaft hier eine Schlüsselrolle zu, die im Sparkurs nicht leichtfertig verschenkt werden sollte. Die sinkenden Leistungen der verjüngten U23 momentan sind kein gutes Indiz. Ob ein "alles oder nichts"-Konzept junge Spieler überzeugt, ist auch fraglich. Ausnahmen der Regel "Wer es mit 20 nicht schafft, schafft es nie!", wie beispielsweise der Fall José Holebas, wird es in Zukunft definitiv nicht mehr geben. Interessant auch, dass dies kurz nach dem Weggang des Jugendleiters bekannt gegeben wird.


Sparmaßnahmen an der Jugendarbeit waren das letzte, das man wollte. Der politische Schachzug, Maßnahmen als Effizienzsteigerung zu verkaufen, ist schön und gut, aber die Zukunft wird zeigen, ob dieses riskante Konzept auch aufgeht.

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