Freitag, 3. Februar 2012

Kein Rotstift für Iraki


In einem vorgestern erschienenen Artikel wird davon berichtet, dass Iraki nun den Rotstift in die Hand nimmt. Da stellt sich einem schon die Frage, wieso ein Aufsichtsratsmitglied der KgaA auf einmal den Job des Geschäftsführers in die Hand nehmen darf. Das erneute strukturelle Defizit spricht natürlich nicht für den aktuellen Geschäftsführer Robert Schäfer, dennoch ist es doch sehr sonderbar, dass Iraki auf einmal für Etatstreichungen verantwortlich sein soll. 

Vor den Business Kunden betonte er, dass der Jugendetat nicht gekürzt werde, sondern lediglich der der U23. Das wundert einen als objektiven Betrachter schon, schließlich wurde die gute Jugendarbeit immer als Hauptgrund gegen eine Insolvenz aufgeführt. Einzig die letzten beiden Schritte der jahrelangen Jugendarbeit, die U19 und U23 fallen in den Zuständigkeitsbereich der KgaA. Nun sollen die Gehälter der U23 Spieler radikal gekürzt werden, das hat kurzfristig gesehen wohl wenig Auswirkungen. Langfristig gesehen allerdings wird die U23 nicht mehr konkurrenzfähig sein und Spieler können schlechter an ein Profiniveau herangeführt werden. Die Folge wäre, dass der Sprung von der Jugend in den Profifussball deutlich schneller gehen muss und somit schwerer wird.
Den 2. Punkt, den Iraki laut Artikel kürzen will, ist die Verwaltung, dabei nannte er in seinem Sportschau-Interview die Arbeitsplätze noch als Hauptgrund für das Engagement des Investors.

Der größte Klotz seit Jahren, die Arenamiete bleibt unverändert. Auch wenn mit dem Investoreneinstieg von einer Mietreduktion die Rede war. Dank dem Investor dürfte sich die Verhandlungsposition für 1860 auch nicht verbessert haben. Langfristige Planung sieht anders aus und ist eher ein Totwirtschaften, dass den Verein immer weiter in die Abhängigkeit des Investors treibt. Dies sieht man beispielsweise am Notverkauf der Fanartikel GmbH, ein halbes Jahr nach einer 18 Millionen Spritze! Das erklärte Ziel, die KgaA unabhängig machen zu wollen ist ein gutes, dennoch scheint es bei den aktuellen Zahlen wenig realistisch. Unter diesen Umständen führt ein Investorenmodell bei 50+1 ins Nichts, weil an den Problemen, die 1860 in diese Situation gebracht haben, nichts geändert wurde.



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